Arbeit, Familie, Sport, soziale Verpflichtungen – manchmal hat man das Gefühl, dass 24 Stunden am…
Demenz-Risiko senken – 5 Tipps zur Vorbeugung
Wer spricht (oder schreibt) schon gerne über Demenz – erst recht, wenn man den geistigen Verfall an anderen Menschen beobachten muss, oft sogar im engsten persönlichen Umfeld? Wir tun es, weil Demenz jeden von uns treffen kann. Und weil jeder von uns vorbeugen und damit die Chance erhöhen kann, bis ins hohe Alter geistig fit zu bleiben.
Was ist Demenz überhaupt?
Demenz ist nicht der Name einer einzelnen Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene kognitive Einschränkungen, die Gedächtnis, Denken und Verhalten betreffen. Typisch sind Gedächtnisverlust, Orientierungsprobleme, Sprachschwierigkeiten und ein nachlassendes Urteilsvermögen. Alzheimer ist die häufigste und bekannteste Demenz-Form, aber es gibt mehrere Varianten, die unterschiedlich verlaufen.
Wie viele Menschen in Österreich sind betroffen?
In Österreich leben Schätzungen zufolge rund 170.000 Menschen mit einer Form von Demenz. Weil die Bevölkerung immer älter wird (ohne dass sich der körperliche und geistige Verfallsprozess verlangsamt), könnte sich diese Zahl in den kommenden Jahrzehnten noch einmal deutlich erhöhen. Betroffen sind nicht nur die Demenzkranken selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Denn die Krankheit verändert auch ihren Alltag.
Ist Demenz behandelbar?
Gänzlich heilbar ist Demenz nach aktuellem Stand nicht. Es gibt jedoch Therapien und Medikamente, die Symptome lindern oder den Verlauf der Erkrankung verlangsamen können. Dazu kommen nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Gedächtnistraining, Bewegung, dir richtige Ernährung und soziale Unterstützung. Zudem kann man schon aktiv werden, ehe die Erkrankung überhaupt ausbricht – durch Prävention im Alltag.
Was kannst du tun, um dein Demenzrisiko zu senken?
1. Bewege dich regelmäßig
Körperliche Aktivität gehört zu den stärksten bekannten Schutzfaktoren. Bewegung fördert die Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislauf-System und hilft, Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes zu reduzieren. Schon moderate Bewegung – Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen – macht langfristig einen Unterschied.
2. Trainiere dein Gehirn aktiv
Dein Gehirn liebt Herausforderungen. Lerne etwas Neues, lies regelmäßig, löse Rätsel oder beschäftige dich mit Musik oder Sprachen. Alles, was deine grauen Zellen fordert, unterstützt den Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit. Mentales Training kann bereits vorhandene Abbauprozesse verlangsamen.
3. Pflege soziale Kontakte
Soziale Interaktion ist ein wichtiger Schutzfaktor. Gespräche, gemeinsame Aktivitäten oder Vereinsleben fördern die emotionale Stabilität und die geistige Aktivität. Isolation und Einsamkeit gehören zu den Risikofaktoren, die man am leichtesten übersehen kann – umso wichtiger ist es, aktiv gegenzusteuern.
4. Achte auf dein Herz-Kreislauf-System
Viele Risikofaktoren für Demenz überschneiden sich mit denen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Übergewicht und hoher Cholesterinspiegel. Was deinem Herzen schadet, schadet auch deinem Gehirn. Eine ausgewogene Ernährung, weniger – oder gar kein – Rauch und regelmäßige Vorsorge helfen enorm.
5. Höre auf deine Sinne
Depressionen, Angst oder chronischer Stress wirken sich negativ auf das Gehirn aus. Auch Hörverlust ist ein oft unterschätzter Risikofaktor. Wenn du schlechter hörst, strengt sich das Gehirn stärker an – Ressourcen, die dann für andere Aufgaben fehlen. Lass also bei Bedarf dein Hörvermögen oder psychische Belastungen abklären.
Warum sind diese Tipps so wichtig?
Viele Risikofaktoren, die zu Demenz beitragen können, lassen sich beeinflussen. Internationale Studien gehen davon aus, dass ein erheblicher Anteil der Fälle potenziell vermeidbar wäre, wenn man frühzeitig aktiv wird. Prävention bedeutet nicht, panisch zu handeln, sondern bewusst und kontinuierlich. Viele kleine Schritte führen auch zum Ziel.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Das Demenzrisiko lässt sich auch durch unsere Maßnahmen nicht auf null senken. Aber mit Bewegung, geistigem Training, sozialen Kontakten, einem gesunden Lebensstil und Aufmerksamkeit für deine psychische und körperliche Gesundheit legst du eine gute Basis für ein langes, selbstbestimmtes Leben.
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