Eine Anleitung zum Heldencheck
Viele Österreich gehen erst dann zum Arzt, wenn der Schuh schon drückt. Nur etwa jeder Achte nutzt die Möglichkeit, seine eigene Gesundheit jährlich gratis durchecken lassen. Das wollen wir ändern, denn: Vorsorge kann Leben retten!
Bei der Vorsorgeuntersuchung können zum einen gesundheitliche Risikofaktoren, zum Beispiel für einen Schlaganfall, erkannt und reduziert werden. Zum anderen wird der Körper auf schon bestehende Krankheiten gecheckt. Je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto besser ist sie therapierbar – und die Heilungschancen steigen. Grund genug, sich einen Tag pro Jahr für eine gründliche Bestandsaufnahme der eigenen Gesundheit zu reservieren, oder?
1. Was passiert bei der Vorsorgeuntersuchung?
Bevor es an die tatsächlichen Untersuchungen geht, muss sich der Arzt ein Bild von deinem aktuellen Gesundheitszustand machen. Dafür füllst du vor Ort einen Fragebogen aus, der Auskunft über deine bestehenden Krankheiten und deinen Lebensstil gibt.
Der Gesundheitscheck startet danach direkt mit einer körperlichen Untersuchung, bei der unter anderem Herz und Lunge abgehört und die Bauchorgane abgetastet werden. Auch der Blutdruck wird an dieser Stelle gemessen.
Außerdem wird der Body Mass Index (BMI) berechnet. Anhand dieser Größe kann der Arzt feststellen, ob dein Gewicht im Normalbereich liegt. Das ist wichtig, denn Übergewicht kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und sogar bestimmte Krebsarten begünstigen.
Um Aufschluss über Krankheiten wie Diabetes oder Blutarmut zu bekommen, nimmt der Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung Blutproben.
WICHTIG:
Für die Blutabnahme müssen Sie nüchtern sein. Das heißt, Sie dürfen mindestens acht Stunden vor der Untersuchung nicht essen und trinken.
Die Gesundheit der Nieren und Harnwege wird mithilfe einer Harnprobe, die du vor Ort beim Arzt abgibst, untersucht.
Da mit zunehmendem Alter das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt, gehört auch die Überprüfung des Stuhls bei Patienten über 50 zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung.
Dafür bringst du die zuhause genommenen Proben mit zum Gesundheits-Check: Der Arzt untersucht den Stuhl mithilfe des sogenannten Hämoccult-Tests auf Darmpolypen, Hämorrhoiden und Tumore.
Sind alle Untersuchungen gemacht worden, vereinbarst du einen zweiten Termin zur Befundbesprechung. Bis dahin werden die verschiedenen Proben im Labor ausgewertet.
TIPP:
Machen Sie die Vorsorgeuntersuchung in einem Gesundheitszentrum der Krankenkasse, ist meist nur ein Termin notwendig.
Bei der Besprechung erfährst du vom Arzt die Ergebnisse der Untersuchungen. Zudem erhältst du einen Arztbrief, in dem die Untersuchungsergebnisse festgehalten sind.
Wurde ein Gesundheitsrisiko oder eine Erkrankung festgestellt, wirst du zum entsprechenden Facharzt überwiesen.
2. Wer bietet eine Vorsorgeuntersuchung an – und für wen?
Du bist über 18 Jahre alt und wohnst in Österreich? Dann erfüllst du die beiden einzigen Teilnahmekriterien für die Vorsorgeuntersuchung. Der gratis Gesundheits-Check kann einmal pro Jahr in Anspruch genommen werden – das gilt auch für nicht versicherte Personen. In diesem Fall übernimmt die örtlich zuständige Gebietskrankenkasse die Kosten.
Melde dich einfach bei deinem Hausarzt oder bei einem Gesundheitszentrum der Krankenkasse an.
3. Was muss ich mitnehmen?
Zeit ist kostbar: Gut, dass du zum schnellen und reibungslosen Ablauf deiner Vorsorgeuntersuchung beitragen kannst. Bring Folgendes mit zur Untersuchung:
- Deine e-card
- Alte Befunde
- Wenn vorhanden, Arztbriefe der letzten Vorsorgeuntersuchung
- Eine Auflistung von Medikamente, die du regelmäßig einnimmst