Depression ist in Österreich eine unerkannte Volkskrankheit. Laut Studien leiden fünf Prozent der Bevölkerung, das…
Weltherztag 2024: Kurioses und Interessantes über unsere „Pumpe“
Wusstest du, dass wir jedes Jahr am 29. September den Weltherztag feiern? Er wurde von der World Heart Federation (WHF), einem Zusammenschluss von kardiologischen Fachgesellschaften und Fonds aus rund 100 Ländern, ins Leben gerufen, um Menschen zu einer gesünderen Lebensweise zu motivieren. Wir machen gerne mit, denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die Todesursache Nummer eins: Jedes Jahr fallen ihnen etwa 17 Millionen Menschen zum Opfer, obwohl 80 Prozent der Fälle vermeidbar wären. Höchste Zeit, unserer „Pumpe“ einen Blogbeitrag zu widmen.
Fakten über unser Herz
Das Herz, so viel ist bekannt, ist ein Hohlmuskel. Er befördert Blut durch unseren Organismus und arbeitet dabei ähnlich wie eine Verdrängerpumpe. Das heißt, das Herz saugt sauerstoffarmes Blut an, pumpt es in die Lunge, wo es mit frischem Sauerstoff angereichert wird, und schickt es anschließend wieder durch den Körper. Es besteht aus zwei Hälften mit je zwei Kammern. Ventile, die sogenannten Herzklappen, sorgen dafür, dass das Blut immer nur in eine Richtung fließen kann. Das männliche Herz wiegt rund 300 Gramm. Es hat in etwa die Größe einer Faust oder einer Mango aus dem Supermarkt. Tagsüber schlägt es 60- bis 80-mal pro Minute, im Schlaf sinkt die Frequenz auf 45 bis 55 Schläge ab.
Da wir das Herz im Normalfall links spüren, herrscht der landläufige Irrglaube, dass es sich in der linken Körperhälfte befindet. In Wirklichkeit liegt es aber recht zentral – nur zwei Drittel befinden sich im linken Brustkorb. Selten, aber doch ist das Herz eines Menschen sogar am sprichwörtlichen rechten Fleck. Mediziner sprechen in diesen Fällen von „Dextrokardie“.
Das glaubst du nicht …
Wenn dich die Lage des Herzens in der Körpermitte schon überrascht, warte ab. Hier sind fünf Fakten über unser zentrales Organ, die du nicht glauben wirst …
- Dein Herz macht nie Pause: Es schlägt im Schnitt mehr als 100.000-mal am Tag und 42 Millionen Mal im Jahr. Spätestens rund um deinen 80. Geburtstag hat dein Herz drei Milliarden Mal geschlagen.
- Bei Babys ist das Herz besonders fleißig, hier sind 120 Schläge pro Minute ganz normal. Erwachsene mit der gleichen Herzfrequenz sollten dringend zum Arzt und sich auf Herz und Nieren durchchecken lassen. Oder den Musikstil wechseln, denn das Herz passt sich der Musik an, die du hörst: Bei Rock wird es schneller, bei Klassik langsamer.
- Das Herz ist das einzige Organ, das nicht vom Gehirn gesteuert wird. Es könnte also vom Körper getrennt werden und würde trotzdem weiterarbeiten, solange es ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
- Unsere Pumpe verrichtet Schwerstarbeit, denn bis auf die Hornhaut des Auges, Haare, Nägel, Zahnschmelz und die äußerste Hautschicht besitzen alle Körperteile Blutgefäße, die versorgt werden wollen. Die Gesamtlänge der Blutgefäße eines erwachsenen Menschen beträgt 100.000 Kilometer, das ist der zweieinhalbfache Erdumfang.
- Was wir als Herztöne wahrnehmen, ist in Wirklichkeit das Öffnen und Schließen der Herzklappen.
Häufige Herzkrankheiten
Wir wissen nun, dass das Herz besonders wichtig und besonders fleißig ist, aber gerade deshalb auch besonders anfällig für schwere Erkrankungen. Typische Beispiele:
- Herzinfarkt: In Österreich erleiden jedes Jahr rund 20.000 Menschen einen akuten Herzinfarkt, Männer übrigens wesentlich öfter als Frauen. Er entsteht durch den Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien, sodass der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Die betroffene Herzregion stirbt nach kurzer Zeit ab – sind große, wichtige Teile betroffen, droht ein Herzstillstand.
- Herzmuskelentzündung: Sie kann auch nicht-infektiöse Ursachen haben, etwa ein überaktives Immunsystem, viel häufiger wird sie aber durch Viren und Bakterien hervorgerufen, insbesondere durch eine verschleppte Grippe. Gefährlich ist diese Krankheit vor allem, wenn sie unbemerkt bleibt, denn die Kombination einer Herzmuskelentzündung mit starker körperlicher Belastung durch Sport kann Komplikationen bis hin zum plötzlichen Herztod verursachen.
- Herzschwäche: Wenn das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann, entweder durch eine verringerte Pumpleistung oder weil sich die Herzkammern nicht mehr genügend mit Blut füllen, sprechen Fachleute von einer Herzinsuffizienz. Sie ist im Normalfall nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann aber zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen, besonders bei körperlicher Belastung. Problematisch ist hier außerdem, dass die Behandlung recht schwierig ist.
SO KANNST DU DEIN HERZ SCHÜTZEN
Die gute Nachricht ist, dass du dein Herz schützen und das Risiko für die beschriebenen und viele andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren kannst. Die wichtigsten Maßnahmen sind: Alkohol nur in Maßen, Nikotin am besten gar nicht, ausreichend Schlaf, regelmäßige körperliche Aktivitäten (es muss kein Extremsport sein!) und im höheren Alter konsequente Kontrolle von Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin. Auch eine gesunde Ernährung ist wichtig, zumal Übergewicht ein Risikofaktor ist. Besonders empfohlen wird die mediterrane Küche mit Fisch statt Fleisch, viel Gemüse und Obst, Pflanzenöl und wenig Salz. Außerdem sollte man Zucker meiden.
Der wichtigste Tipp aber: Nutze die Möglichkeit des alljährlichen Helden.Checks! Im Rahmen der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung für Männer wird auch dein Herz untersucht. Das ist umso wichtiger, als viele Herzkrankheiten zunächst kaum Symptome verursachen, sich ohne Gegenmaßnahmen aber massiv verschlimmern können. Vielleicht ist der Weltherztag ja der perfekte Anlass, um dich von einem Profi durchchecken zu lassen.