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Arbeitssucht

Workaholics: Wenn Arbeit krank macht

Bist du als Mann schon mal mit Freundinnen wandern gewesen? Dann ist es gut möglich, dass du unbedingt das Gipfelkreuz erklimmen wolltest, während sie es sich weiter unten gemütlich gemacht haben und absolut nicht mehr dazu zu bewegen waren, die letzten Höhenmeter hinter sich zu bringen. Der Grund ist, dass Frauen das Gipfelkreuz oft nicht wichtig ist – ihnen geht es allein um den Wandergenuss … und vielleicht auch darum, Zeit mit dir zu verbringen. Männer dagegen werden von Kindesbeinen an auf „Erfolg“ getrimmt.

Die Zuweisung von Geschlechterrollen beginnt eigentlich schon im Mutterleib mit der üblichen Frage: „Was ist es denn?“ Auf Basis der Antwort werden das Kinderzimmer blau oder rosa gefärbt, Geburtstagsgeschenke ausgesucht, das Kind zum Fußball oder zum Ballettunterricht geschickt und die Karriere als Automechaniker oder Bürokauffrau geplant. Auch werden Buben schon früh an ihrem Erfolg gemessen – zunächst im Sport, später im Beruf. Die Basis für Arbeitssucht ist damit gelegt.

 

Arbeitssucht: Das sind die Kennzeichen

Arbeitssucht (englisch: Workaholism) ist eine anerkannte Suchterkrankung. Es handelt sich, vergleichbar etwa mit der Spielsucht, um eine nicht stoffgebundene Sucht. Die Symptome sind leider recht unspezifisch. Warnsignale sind aber beispielsweise:

  • Der Betroffene hält sich im Job für unverzichtbar – ein krankheitsbedingter Ausfall kommt damit nicht in Frage.
  • Auch in der Freizeit und im Urlaub kreisen die Gedanken stets um die Arbeit. Abzuschalten ist kaum noch möglich.
  • Die Arbeit wird erst beendet, wenn das Ergebnis perfekt ist.
  • Soziale Kontakte werden mit Hinweis auf „zu viel Arbeit“ vernachlässigt, es kommt auch zu Problemen in der Beziehung.
  • Die Arbeit ist stets Thema Nummer eins und wird in einem späteren Stadium zum alleinigen Lebensinhalt.

Man muss auch hier differenzieren: Gegen Arbeitseifer ist nichts einzuwenden. Entscheidend ist die Dosis. Wenn aus Fleiß eine Obsession wird, ist Gefahr im Verzug. Denn Arbeitssucht kann massive gesundheitliche Folgen haben.

 

Gesundheitliche Folgen der Sucht

Wer krankhaft arbeitet, befindet sich jedenfalls auf dem direkten Weg ins Burn-out. Auch Kopf- und Rückenschmerzen sowie Schlafstörungen sind typische Auswirkungen von Workaholism. Das ist allerdings nur der Anfang. Langfristig kommt es häufig zu Bluthochdruck und in weiterer Folge zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Man tut als gut daran, Arbeitssucht nicht einfach geschehen zu lassen, sondern frühzeitig Hilfe zu suchen. Ein erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, zum Beispiel im Rahmen des Helden.Check, einer jährlichen kostenlose Vorsorgeuntersuchung, bei der auch dein psychischer Zustand abgefragt wird.

 

Die richtige Mischung macht’s

Bleibt die Frage: Welches Arbeitspensum ist gesund? Schwierig zu sagen, weil die vielzitierte Work-Life-Balance eine individuelle Größe ist. Sicher ist, das ist durch wissenschaftliche Studien belegt, dass gar nicht arbeiten ebenfalls unglücklich macht. Die Maximalpensum, um die mentale Fitness nicht zu gefährden, liegt laut einer australischen Forschergruppe bei etwa 39 Stunden, wobei Männer tendenziell länger arbeiten können als Frauen. Vor allem junge Menschen streben immer öfter Teilzeitbeschäftigungen an – das kann auch der Ansatz des „Work-Life-Blendings“, also der Überlappung von Arbeit und Freizeit, nicht ändern.

Die Lösung ist recht einfach: Hör auf Körper und Seele! Sie sagen dir genau, welche Work-Life-Balance dir guttut.

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