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Klischees

40 Jahre nach „Männer“: Was wurde aus den Klischees?

1984 veröffentlichte Herbert Grönemeyer seinen Klassiker „Männer“. Der deutsche Liedermacher machte sich in seinem Text über gängige Klischees her. Betrachtet man den Song aus heutiger Perspektive, stellt man leider fest: Viel hat sich in den letzten 40 Jahren nicht getan. Und nach wie vor gefährden die althergebrachten Rollenbilder die männliche Gesundheit.

Männer stehen ständig unter Strom

Das Motiv wiederholt sich in Grönemeyers Lied mehrfach und deutet auf die Erfolgsgetriebenheit des Mannes hin. Die Gesellschaft misst Männer anders als Frauen nicht an ihrer äußeren Erscheinung, sondern daran, was sie erreicht haben. Wer die Vorgabe nicht erfüllt, gleitet manchmal in die Depression ab. Doch auch Karriere-Typen sind nicht immun, schließlich ist Burn-out ebenfalls eine häufige Männerkrankheit.

Insgesamt, das ergab eine im Februar 2024 veröffentlichte Studie, zeigen mehr als 40 Prozent aller Erwachsenen Burn-out-Symptome, 8 Prozent sind definitiv krank. Bei Männern wirkt sich die Krankheit etwas andere aus als bei Frauen: Neben Erschöpfung und Antriebslosigkeit zählen auch Gereiztheit und Suchtverhalten zu den Symptomen. Das einfachste Gegenrezept: Akzeptiere deine Grenzen, zieh mal den Stecker und gönn dir Zeit und Raum, um dich zu erholen.

Männer sind schon als Baby blau

Suchtanfällig sind Männer leider nicht nur in Stresssituationen. Herbert Grönemeyer hat dies mit dem Satz „Männer sind schon als Baby blau“ überspitzt. Und dann noch das in Männerrunden beliebte Um-die-Wette-Trinken …

Laut Zahlen der Initiative „Österreichische Dialogwoche Alkohol“ weisen 11 Prozent der österreichischen Frauen, aber 19 Prozent der Männer einen problematischen Alkoholkonsum auf. Komplett abstinent sind bei den Frauen 26, bei den Männern nur 17 Prozent.

Nicht falsch verstehen, es geht nicht um das gelegentliche Feierabendbier. Doch mehr als drei „Halbe“ pro Tag gelten als eindeutig gesundheitsgefährdend. Mögliche Folgen: Unmittelbar treten Konzentrationsschwierigkeiten, Magenprobleme und Potenzstörungen auf, mittelbar steigt die Gefahr von Bluthochdruck, Schlaganfällen, irreparablen Leberschäden und Demenz.

Männer kriegen ’nen Herzinfarkt

… nun ja, nicht nur Männer, denn das Risiko eines Herzinfarkts ist zwischen den Geschlechtern in etwa gleich verteilt. Der große Unterschied: Frauen sind bei ihrem ersten Infarkt im Schnitt sechs Jahre älter als Männer.

Insgesamt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache ich den westlichen Industrienationen – konkret ist jeder zweite Todesfall durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bedingt. Der Männer-Song beinhaltet in gewisser Weise auch ein Gegenrezept: „Männer haben Muskeln, Männer sind furchtbar stark.“ Tatsächlich hält Sport den Körper in Schwung, regelmäßiges moderates reicht allerdings vollkommen aus.

Männer kriegen dünnes Haar

Zuletzt ein relativ harmloses Problem, auch wenn viele Männer unter ihrem (oftmals erblichen, manchmal aber auch stressbedingten) Haarausfall leiden. Andere wiederum rasieren ihr Haar freiwillig ab, Glatze ist nämlich mega-in. Die zweite gute Nachricht: Viele Arten des Haarausfalls sind behandelbar. Also Kopf hoch, liebe Männer, egal ob mit oder ohne Haaren.

Wann ist ein Mann ein Mann?

Grönemeyers entscheidende Frage lautet: Wann ist ein Mann ein Mann? Und ist das 2024 überhaupt noch wichtig? Es ist jedenfalls höchste Zeit, 40 Jahre alte Rollenbilder zu überdenken, zumal die Klischees von damals viele Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

Der neue Mann, so sehen wir es, muss nicht um die Wette trinken. Er muss auch nicht rauchen, er braucht nicht jeden Tag Fleisch und er betreibt Sport, weil es Spaß macht. Mehr noch: Der neue Mann geht nicht erst zum Arzt, wenn’s zu spät ist. Er weiß: Wer nicht vorsorgt, hat das Nachsehen. Und er kennt die Initiative Helden.Check des Landes Salzburg und der Ärztekammer. Einmal pro Jahr zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung und man erstickt viele Probleme im Keim. Auf unserer Website gibt’s mehr Infos und die teilnehmenden Ärzt:innen in eurer Nähe.

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