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Rauchen abgewöhnen

Rauchen abgewöhnen? Will ich gar nicht. Oder … doch!

Bundespräsident Alexander van der Bellen tut es. Starautor Felix Mitterer ebenso. Und auch Schauspieler Wolfgang Böck. Sie sind nicht allein. In Österreich werden laut Studie von „Euromonitor International“ pro Sekunde 450 Zigaretten geraucht. Jeder fünfte Erwachsene raucht täglich, unter den Männern ist der Anteil mit rund 24 Prozent noch deutlich höher. Wir beleuchten das Phänomen aus psychologischer und gesundheitsmedizinischer Sicht.

 

Phase I: Von der Neugier zur Abhängigkeit

Dass Rauchen ungesund (und teuer) ist, wissen auch die Raucher. Die Frage ist also zunächst: Warum fängt man überhaupt damit an? Viele Betroffene verfallen schon im Jugendalter der Zigarette, sie wollen sich älter fühlen, „dazugehören“ oder rebellieren. Bei Menschen, die erst im Erwachsenenalter zum Glimmstängel greifen, sind Neugier und Stress häufige Motive.

Bald danach schlägt dann das Nikotin zu. Es ist ein starkes Suchtmittel, das in der Tabakpflanze natürlich vorkommt und die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin fördert. Betroffenen wird damit vorgegaukelt, dass sie sich mit dem Zigarettenkonsum „belohnen“ – sie empfinden das Rauchen als beruhigend.

Das Problem: Der Körper entwickelt eine Grundtoleranz, sodass man immer mehr Nikotin braucht, um das angenehme Gefühl zu erlangen. Unterhalb dieses Bedarfs zeigen sich Suchterscheinungen wie Nervosität und Gereiztheit. Nikotin fördert nun also nicht mehr das Wohlbefinden, sondern wird benötigt, um ein Unwohlsein zu verhindern, das erst durch die Tabakwaren entstanden ist.

 

Phase II: Aufhören? Schaffe ich nicht … und will ich auch nicht

Die Abhängigkeit hat insgesamt eine psychische und körperliche Komponente und ist umso schwerer zu beseitigen. Je nach Umfrage wollen zwischen einem und zwei Drittel der Raucher von der Zigarette loskommen. Im ersten Anlauf schaffen es nur etwa fünf Prozent von ihnen, wobei Gelegenheitsraucher eine wesentlich bessere Chance haben als Kettenraucher.

Das Problem ist oft ein strategisches. Viele Menschen versuchen es allein und mit der „Von 100 auf 0“-Methode. Eine kontrollierte Entwöhnung mit professioneller Begleitung ist wesentlich erfolgsversprechender. Der eigene Hausarzt ist sicher ein guter erster Ansprechpartner, darüber hinaus gibt es Beratungsinstitutionen wie das „Rauchfrei Telefon“.

Wer am Aufhören scheitert oder sich dieser Herausforderung nicht gewachsen fühlt, greift oft zum letzten Strohhalm: „Ich will ja gar nicht aufhören …“ Damit leitet man unbewusst die dritte Phase der Sucht ein, in der die gesundheitlichen Auswirkungen des Nikotinmissbrauchs um sich greifen.

 

Phase III: Husten, Haut und Herzinfarkt

Rauchen zieht nicht nur das Lungengewebe in Mitleidenschaft, sondern greift viele Bereiche des Körpers an. Erste Auswirkungen wie häufiger Husten oder Atemnot bei körperlicher Anstrengung zeigen sich recht bald. Auch die Hautalterung wird beschleunigt. Noch bedrohlicher sind aber jene Langzeitfolgen, die durch die Verengung der Blutgefäße bedingt sind. Kurz gesagt: Das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen ist für Raucher doppelt so hoch wie für Nichtrauer!

Bei Männern treten darüber hinaus um 50 Prozent häufiger Potenzstörungen auf. Tatsächlich ist das beim „starken Geschlecht“ ein wesentlich stärkeres Motiv, die Raucher-Karriere zu beenden, als die schleichende Zerstörung von Lungen und Blutkreislauf.

 

Rauchen ist ein Gesundheitsrisiko – aber nicht das einzige

Wenn auch du rauchst und wissen willst, ob du bereits gesundheitliche Schäden erlitten hast, empfiehlt sich zum Beispiel eine Vorsorgeuntersuchung im Rahmen des Helden.Check. Diese Initiative will alle Männer über 18 Jahren zu regelmäßigen (und im Gegensatz zu Tabakwaren kostenlosen) Gesundheitschecks motivieren.

Vorbeischauen lohnt sich, zumal nicht jedes gesundheitliche Problem nikotinbedingt ist. Klassische Männerkrankheiten wie Prostatakarzinome oder Burnout können ebenfalls erkannt und dank Früherkennung erfolgreich behandelt werden. Ärzte klären dich beim Helden.Check über Krankheitsbilder und Risikofaktoren auf. Und du findest sicher auch ein offenes Ohr, wenn du vom Raucher zum Ex-Raucher werden willst.

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