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Kopfgesundheit: Anti-Reizflut

Wirksame Reizstoffblocker mit hohem Schutzfaktor

Eigentlich fängt es schon direkt in der Früh an. Der Wecker – ein Teil des Smartphones – klingelt. Dann, schließlich liegt das smarte Phone schon in der Hand, checkt man Mails, überprüft seinen Status in den Sozialen Medien, liest schnell die tagesaktuellen Schlagzeilen, stürzt zur Kaffeemaschine, hetzt ins Bad, um sauber und pünktlich die tägliche Vollzeitarbeit antreten zu können. Zwischen geistigem Leerlauf und Überstunden noch zum Sport, dann Zeit für die Familie freimachen und vielleicht noch ein paar Hobbies nachgehen – man braucht ja schließlich auch Zeit für sich. Ansonsten noch gesund essen, nicht rauchen, nach dem zweiten Bier heimgehen, irgendwann noch schnell entspannen und gleichzeitig überall für jeden erreichbar sein. Schlafengehen, dann geht der Wecker und alles beginnt von vorn. 365 Mal im Jahr.

Es war ein bisschen stressig, das zu lesen? Gratulation, dann weißt du im kleinen Maß jetzt schon, wie Reizüberflutung funktioniert und wie sie sich anfühlt.

Du fühlst dich davon angesprochen? Umso besser, denn wir haben einfache Ideen gegen den System Stack Overflow im Kopf.

 

Wie entsteht die Reizüberflutung und woran erkennt man sie?

Einfach ausgedrückt ist Reizüberflutung das Resultat aus sensorischer Überlastung. Ergo: Aus zu vielen Sinneseindrücken, die zum selben Zeitpunkt ins Gehirn einströmen. Optische und akustische Reize sind unter den häufigsten Triggern, da dies die beiden menschlichen Hauptsinne sind. Symptomatisch für die Reizüberflutung sind Gefühle von Hektik, Stress, erhöhter Aggressivität – oder das andere Extrem – geistiger Leerstand bis hin zu Lethargie. Was also tun gegen die mentale Ladehemmung? Punkt eins: Grundlagenforschung.

 

Smartphones als Zeiträuber. Aufmerksamkeit als Währung.

Woran kann es nun liegen, dass in modernen Lebenswelten immer mehr Männer das Phänomen der Reizüberflutung am eigenen Leib erfahren?
Eine der Ursachen liegt auf der Hand. Oder besser gesagt: in der Hand. Jedermanns hemdtaschengroße Wundermaschine, die über mehr Rechenleistung verfügt, als der Bordcomputer von Apollo 11, mit dem vor 50 Jahren die erste bemannte Mondlandung durchgeführt wurde. Der Schlüssel zur Welt, das Smartphone. Tricky daran: G’scheite Apps sind im allgemeinen Wust digitaler Anwendungen oft nicht mehr von reinen Zeitfressern zu unterscheiden.

Eine Überzahl an besagten Apps, Games und Streamingplattformen buhlt um die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Nutzer. Und du bist mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einer davon.
Was kann man tun? So wie du Sonnenschutz gegen schädliche Einflüsse verwendest, kann es sinnvoll sein, sich gegen ein Übermaß an störenden technischen und medialen Reizen zu schützen. Der Schlüssel darin liegt im Verzicht.

 

Die digitale Diät

Ein effizientes Mittel gegen die Reizüberflutung ist, schrittweise die vermeidbaren und unnötigen Reize zu minimieren. Sich von jenen zeitraubenden Einflüssen fern zu halten, auf die man selbst Kontrolle ausübt. Klartext: Vielleicht nicht den Wecker auf dem Smartphone nutzen, sondern einen oldschool Wecker, dessen einzige Funktionen die Zeitanzeige und voreinstellbares Wecken sind. Die Zeit nach dem Aufwachen für dich und deinen Kopf reservieren und dich auf den Tag einstellen.

Du legst das Handy aus der Hand und verlässt – wenn du ein ganz harter Hund sein willst – die Wohnung, bevor du deine Social Media Stats und Mails durchgeschaut hast. Die höchste Schwierigkeitsstufe ist dann erreicht, wenn du dich auch noch wohl dabei fühlst, erst in der Arbeit deine Mails zu checken und in der Freizeit die Zeit vor dem Screen bewusst minimierst. Dich – soweit möglich – vor dem digitalen Bombardement zu schützen, ist die Devise. (Auch wenn du ironischerweise gerade auf einem Blog unterwegs bist… no comment.)

 

Priorisieren und Aussieben

Eine weitere gute Strategie für mehr Klarheit und erhöhte Resistenz gegen unwichtigen Reize: Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit filtern. Wenn du im Bermuda-Dreieck Job-Familie-Freizeit verschollen bist und deine eigenen Grenzen nicht mehr wahrnimmst, ist es Zeit, einen Schritt kürzer zu treten und dich darauf zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Soziale Kontakte sind gut und erwiesenermaßen eine Säule der psychischen Gesundheit. Wiederum ist es der Gesundheit nicht förderlich auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.

Ein Beispiel aus der freien Wildbahn: Du wirst von Arbeitskollegen oder Freunden nach Dienstschluss noch zu einem Treffen genötigt und überlegst, ob du fernbleiben und die Leute enttäuschen, oder heimgehen und Zeit für dich freimachen sollst. Eine Handlungsempfehlung für solche Situationen ist es, auf dein Bauchgefühl zu hören. Eigentlich eher keine Lust und morgen einen anstrengenden Tag vor dir? Geh‘ lieber bald die Schäfchen zählen und versuche, dich ressourcenmäßig nicht vierteilen zu lassen.

Auch die Wissenschaft stützt das Wählerisch-Sein bei sozialen Kontakten: Vereinfacht gesagt sind laut Dunbar’s Number Menschen nur in der Lage, bis zu 10 enge und 5 sehr enge soziale Bindungen funktionierend aufrecht zu erhalten.

 

Die Sache mit dem Sport

Zu guter Letzt kommt noch die körperliche Betätigung ins Spiel. Inzwischen schon ein Stehsatz bei Gesundheitsthemen, jedoch: Den Körper fit zu halten, hat einen positiven Effekt auf den Kopf. Durch gezielte körperliche Anstrengung lernst du, effektiv mit dem zu arbeiten, was vorhanden ist. Jede Ressource, jede Energieeinheit landet an dem für sie vorgesehenen Platz – das Gehirn merkt sich solche Vorgänge und sorgt langfristig dann dafür, dass Priorisieren und Standhalten gegen zu viele Einflüsse wie von selbst laufen. Ausgeglichenheit stellt sich ein und die Staus im neuronalen Netzwerk werden weniger.

Wichtig, wie bei der Ausprägung einer jeden neuen Gewohnheit: dranbleiben. Stur dem Schweinehund entgegenarbeiten, ihm beim Schrumpfen zusehen und das Ziel der inneren Balance im Auge behalten.

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